Stellungnahme der UB-Fraktion

Stellungnahme der UB-Fraktion im Gemeinderat Lachendorf zu den Vorstellungen des neuen Lachendorfer Bürgermeisters Ostermann

Anmerkung: Dies ist die originale Stellungnahme, vergleichen Sie dies mal mit dem Text, den die CZ am 19. Jan auf Seite 19 veröffentlich hat!

UB: Wir brauchen vorrangig eine "Bürgergemeinde"

Es ist durchaus zu begrüßen, dass ein neuer Bürgermeister Ziele und Schwerpunkte setzen will und sich damit von seinem Vorgänger abgrenzen möchte.
Die Kreuzung in Lachendorf an der Fabrik mit den alltäglichen Verkehrsproblemen war in der letzten Legislaturperiode ein Dauerbrenner und die Vorschläge der UB-Fraktion für eine verkehrsgerechte Ampelschaltung mit einem grünen Abbiegepfeil in Richtung Ahnsbeck lagen auf dem Tisch, aber nichts tat sich, bis der Druck aus der Bevölkerung derart groß wurde, dass endlich gehandelt wurde. Das Ergebnis kann sich erst einmal sehen lassen. Ob die Lachtebrücke für viel Geld neu gebaut werden muss, wie Ostermann andeutet, müssen Untersuchungen im Rahmen der Hochwassersituation an der Lachte erst einmal ergeben.
Ostermann grenzt sich nun vom Vorgänger Kriegel ab und kreiert mit „Impulszentrum“ einen neuen Begriff für die Gemeinde und verbindet diesen mit der Forderung nach einem Gründerzentrum. Die UB-Fraktion hatte dazu 2013 die Lachendorfer Bürger befragt, ob in der Gemeinde aus Steuermitteln und Zuschüssen ein derartiges Zentrum für rund 1 Mio. Bruttokosten Sinn mache; knapp 80 % der Befragten sprachen sich gegen diese teure Investition aus.
Das Online-Portal „Wikipedia“ zitiert dazu eine stadtökonomische Untersuchung vom März 2014 „nach der für die Startup- und Gründerszene ein urbanes Umfeld mit hoher Einwohnerdichte, lebendigem Ausgeh- und Kulturleben, guter Lebensqualität und guter Verkehrsanbindung wichtig sei; dagegen seien Gründerzentren auf der „Grünen Wiese“ und fernab städtischen Lebens demzufolge eher unattraktiv für die meisten Gründer.“
Am Stadtrand von Celle (siehe Vorschlag der Jungen Union) in leerstehenden Räumen der Kaserne an der Hohen Wende mag ein Startup-Zentrum Sinn machen, natürlich auch, um hohe Investitionskosten zu sparen.

Nein, wir benötigen für eine moderne, zeitgerechte Gemeindepolitik keine „Impulsgemeinde“, sondern in einer Zeit zunehmender Politikverdrossenheit eine „Bürgergemeinde“. Für uns als UB ist es eine Gemeinde, in der die Bürger bei wichtigen Entscheidungen, wie z.B. neuen Baulandausweisungen, im Vorfeld mitreden, mitdiskutieren und mitentscheiden können. Eine Gemeinde, in der nicht hinter verschlossenen Türen wichtige Vorentscheidungen gefasst werden, von denen der Bürger nichts erfährt und wohl auch nichts erfahren soll, weil er bisher bedauerlicherweise nicht als Politik-Partner, sondern als „Störfaktor“ gesehen wird.
Eine lebenswerte Gemeinde, in der unsere Bürgerinnen und Bürger mit ihren alltäglichen Sorgen und Fragen ernst genommen werden; eine Gemeinde, in der ein gewisses Wachstum durchaus sinnvoll ist, aber muss es in diesem Tempo und Umfang sein? Deshalb kann sich die UB für die von Ostermann ins Gespräch gebrachte „Impulsgemeinde mit Gründerzentrum“ nicht begeistern.

Bürgermeister Ostermann setzt nun mit Blick auf weitere Baugebiete auf „konstruktive Gespräche unter Beteiligung der Bürger“. Er wird sich mit dieser Zusage in der Lachendorfer Bevölkerung messen lassen müssen. Mit Interesse werden wir beobachten, ob die von Ostermann erwähnten Alternativen tatsächlich in die anstehenden Gespräche über weiteres Bauland einfließen, inwieweit die fast 1000 Unterschriften aus der Bevölkerung für den Erhalt des Waldes südlich der Grundschule Beachtung finden und was letztendlich mit dem 30 ha großen Wald zwischen Wiesenstraße und Neubaugebiet Südhang passieren wird.

UB-Fraktion: Annette Urbanke, Horst Riemer, Detlef Kurz, Egbert Ehm