Gut besuchter Bürgerabend der UB Lachendorf
Zu Beginn des ersten Bürgerabends im neuen Jahr hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Anregungen, Wünsche und Kritikpunkte für die Gemeinden und die Samtgemeinde zu äußern.
Einige zeigten sich erbost über viele Mängel in den Lachendorfer Straßen, Fuß- und Radwegen und über defekte Straßenleuchten. Angesprochen wurde auch der von der UB vor längerer Zeit vorgeschlagene sichere Übergang am Betonwerk zum Einkaufszentrum. Hier besteht wegen einer potentiellen Gefährdungssituation dringender Handlungsbedarf, die Angelegenheit darf – trotz Ablehnung einer Ampel durch die Landesstraßenbehörde – nicht zu den Akten gelegt werden. Ein weiterer interessanter Vorschlag kam von Mitbürgern aus dem Eldinger Raum. Man solle in Verhandlungen mit dem Bürgerbusverein Eschede erreichen, dass auch dort eine Fahrstrecke eingerichtet wird und die Fahrpläne des Bürgerbusses endlich im Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Lachendorf veröffentlicht werden.
Die UB-Ratsmitglieder versprachen, einen entsprechenden Antrag in den Samtgemeinderat einzubringen. Sehr deutlich wurde auch der Wunsch nach kleinen Mietwohnungen in Lachendorf geäußert.
Im weiteren Verlauf standen die Themen Neubaugebiete und Walderhaltung in der Gemeinde Lachendorf im Vordergrund. UB-Vorsitzender Egbert Ehm ging auf das Motto des Bürgerabends ein, „die Gemeinde gemeinsam mit den Bürgern zu entwickeln“ und betonte, dass es Ziel der Gemeindepolitik sein müsse, bei wichtigen Entscheidungen, z.B. neues Bauland, die Einwohnerinnen und Einwohner rechtzeitig und umfassend über die Grundlagen, Ziele, Zwecke und Auswirkungen zu informieren. Ferner ist nach dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz „die Information so vorzunehmen, dass Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung besteht. Zu diesem Zweck sollen Einwohnerversammlungen durchgeführt werden.“
Die UB-Ratsmitglieder merkten an, dass nach der im April 2016 bekundeten Absicht, den Wald zwischen Wiesenstraße und Südhang zu kaufen, bisher keine Beteiligung der Bürger, so wie es das Gesetz vorschreibt, erfolgt ist.
Die UB-Vertreter stellten den Bürgern nun ihr Konzept für eine „Bürgergemeinde“ vor. Darunter verstehen die Unabhängigen eine Gemeinde, in der nicht hinter verschlossenen Türen wichtige Vorentscheidungen gefasst werden, von denen der Bürger nichts erfährt und wohl auch nichts erfahren soll, weil er bisher bedauerlicherweise nicht als Politik-Partner sondern oft als „Störfaktor“ gesehen wird. Die zunehmende Politik(er)-Verdrossenheit und die steigende Anzahl derer, die von der bisherigen Partei-Politik enttäuscht sind, erfordert, so Egbert Ehm, gegenüber den Bürgern einen neuen Politikstil in der Gemeinde Lachendorf derart, dass den Sorgen, Wünschen und Meinungen der Bürger wieder mehr Beachtung geschenkt wird und sie bei wichtigen Entscheidungen, wie den Themen Waldkauf und Bauland, im Vorfeld mitreden, mitdiskutieren und mitentscheiden dürfen.
Die anwesenden Bürger äußerten deutlich ihren Unmut über die Absicht der SPD/CDU/FDP-Mehrheitsgruppe im Gemeinderat Lachendorf, nicht nur neue Baulandflächen Richtung Ahnsbeck zu erwerben, die die UB als sinnvolle Alternative vorgeschlagen hatte, sondern unverständlicherweise auch noch zusätzlich das 30 ha große Waldstück südlich der Grundschule, was insgesamt auf beiden angesprochenen Flächen 400 bis 450 weitere Baugrundstücke bedeuten würde. „Das kann es doch nicht sein.“ war zu vernehmen.
Unmissverständlich wurde an die drei Parteien der Appell gerichtet, das Waldgebiet östlich der Wiesenstraße bis zum Südhang unbedingt als Naherholungsgebiet zu erhalten.
Die Bürger zeigten sich entsetzt über die übersteigerten Wachstumspläne von CDU, SPD und FDP, die langfristig zu einem Kahlschlag zwischen Wiesenstraße und Südhang führen und forderten die „Regierenden“ auf, die Meinung der nahezu 1.000 Lachendorfer Bürgerinnen und Bürger endlich zu respektieren, die sich für den Erhalt des o.g. Waldes mit ihrer Unterschrift ausgesprochen haben.
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