BILA – Bürgerinitiative Lachendorf gegründet

Am 29.01.2010 gründete sich in Ahnsbeck die Bürgerinitiative Lachendorf "BILA" für Tier- und Umweltschutz, für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität in der Samtgemeinde Lachendorf und im Celler Land.

Mit der Errichtung eines Geflügelgroßschlachthof in Wietze soll die Massentierhaltung mit riesigen Hühnermastställen und damit die Industrialisierung der Landwirtschaft auch in den Landkreis Celle Einzug halten. Die Mehrheit der Bürger ist gegen Massentierhaltung, lehnt die Errichtung von Mastställen und ebenso die Industrialisierung der Landwirtschaft ab.

Die BI Lachendorf will die Errichtung von Massentierhaltungsanlagen verhindern und dort, wo dies nicht möglich ist, von Betreibern Vorsorgemaßnahmen gegen schädliche Umwelteinwirkungen wie beispielsweise den konsequenten Einsatz von Feinstaubfiltern und Ammoniakwäschern als Standard fordern.

Die BI Lachendorf will den Tierschutzgedanken ins Bewusstsein der BürgerInnen rücken und über die Zusammenhänge zwischen Tierleid und billigem Fleisch in den Discountertheken aufklären.

Die BI Lachendorf will über die mit Massentierhaltung einhergehenden Umweltbelastungen für Luft, Boden und Wasser aufklären.

Die BI appelliert an die BürgerInnen, ihr Konsumverhalten zu überdenken. Denn wer billiges Fleisch aus Massentierhaltung konsumiert, macht sich mitschuldig am Tierleid.

Die BI appelliert an Politiker, die Rahmenbedingungen für die Tierhaltung derart zu ändern, dass die Haltung von Nutztieren in Deutschland nachhaltig zu einer klima-, tier- und sozialverträglichen Tierhaltung in bäuerlicher Hand und in lebendigen ländlichen Regionen umgestaltet werden kann.

Die BI appelliert an Politiker, die BürgerInnen nicht - wie beim Schlachthof in Wietze geschehen - vor vollendete Tatsachen zu stellen. Angesichts der Tragweite der Entwicklung reicht die Beschränkung auf die gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung in den Planfeststellungsverfahren nicht aus.

Der Referent Klaus-Jörg Oppermann zeigte während eines Vortrages weltweite Zusammenhänge auf zwischen Massentierhaltung in Europa und Füttermittelimporte aus Südamerika und der dortigen Armut sowie Zerstörung des Regenwaldes. Preisverfall durch Überproduktion lässt die traditionelle Landwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig produzieren. Arbeitsplatzverlust in der Landwirtschaft und Höfesterben sei die Folge. Er wies auch auf die aktuellen Vorhaben einiger Landwirte zur Errichtung von Hühner- und Schweinemastställen in der Samtgemeinde Lachendorf hin. Er schloss seinen Vortrag mit einem Appell an die Anwesenden, ihr Konsumverhalten zu ändern und auf gesunde Lebensmittel aus artgerechter Haltung zurückzugreifen.

In der anschließenden Diskussion stand auch Eckehard Niemann, Pressesprecher der "Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft" (AbL), den Anwesenden Rede und Antwort.

Annegret Pfützner vom BUND und den "Grünen" berichtete davon, dass sich die Betreiber des in Wietze geplanten Geflügel-Schlachthofes ausbedungen hätten, dass kein Maststall dichter als in 3.000 m Entfernung vom Schlachthof genehmigt werden dürfe, da die in die Luft verwirbelnden Keime, Viren und Pilze andernfalls eine Gefährdung für die Schlachthof-Fleisch-Qualität darstellen könne. Dies sei ein Eingeständnis über die auf die BürgerInnen zukommenden Immissionsbelastungen aus den Hähnchenmastanlagen.

Im vollbesetzten Heidehof wurde anschließend die Bürgerinitiative Lachendorf “BILA“ gegründet. Von den etwa 80 Anwesenden erklärten spontan 58 Personen schriftlich ihren Beitritt. Die Mitglieder wählten anschließend den Vorstand für die BILA, dem angehören: Klaus-Jörg Oppermann aus Lachendorf, Hans-Peter Barten aus Wohlenrode, Franz Perl aus Lachendorf, Bettina Seidel aus Helmerkamp und Wilhelm Veth aus Bunkenburg. Sechs weitere Mitglieder erklärten sich als Beisitzer zur aktiven Mitarbeit im Vorstand bereit.

Derzeit gründen sich in vielen Regionen Bürgerinitiativen gegen geplante Hähnchenmastanlagen und es ist aufgrund der vielen kritischen Stimmen zur Massentierhaltung zu hoffen, dass es zu einem bundesweiten Bündnis gegen Agrar-Fabriken kommt. Im Herbst 2009 hat sich das Netzwerk "Bauernhöfe gegen Agrarfabriken" gegründet.

Weitere Informationen finden sich unter www.bi-wietze.de und demnächst unter www.bila-info.de.

Bunkenburg, 30.01.2009
Klaus-Jörg Oppermann
Am Kiebitzmoor 35
29331 Lachendorf
05145/91263
0151 14 84 26 83