Ansiedlung industriell betriebener Massentierhaltung auch in der Samtgemeinde Lachendorf?
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie haben sicherlich in den vergangenen Wochen die Berichterstattung in der Celleschen Zeitung zum Bau eines riesigen Geflügelschlachthofes in Wietze verfolgt.
In Wietze formiert sich der Widerstand. Es hat sich am 28.10.2009 eine Bürgerinitiative gegründet. Während der Gründungsversammlung kritisierten die Anwesenden insbesondere die Informationspolitik seitens der Politik und der Verwaltung. Offenbar wurden vollständig ohne Bürgerbeteiligung Fakten geschaffen.
Worum geht es in unserer Samtgemeinde?
In dem Fachausschuss „Infrastruktur..“ des Samtgemeinderates wurde der Antrag auf "Änderung des Flächennutzungsplanes mit dem Ziel der Steuerung von Massentierhaltungsanlagen" in der Samtgemeinde Lachendorf gestellt.
Es geht dabei nicht um den Bau einzelner landwirtschaftlich betriebener Mastställe (mit nahezu 40.000 Tieren durchaus beachtlich). Diese sind ohnehin als privilegierte Maßnahme im Rahmen der gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen zulässig. Hierfür bedarf es keiner besonderen Ausweisung von Vorrangflächen im Flächennutzungsplan.
Nach den uns vorliegenden Aussagen aus den Informationsveranstaltungen zum Schlachthof in Wietze bewirkt die beantragte Ausweisung von Vorrangflächen im Flächennutzungsplan eine zahlenmäßig noch viel stärkere Ansiedlung und Errichtung von Mastställen, insbesondere von sehr großen! Auch 180.000 Hühner pro Stall könnten dann möglich sein.
Und genau das wollen wir von der UB auf keinen Fall!!! Die Anzahl der Mastställe ist jetzt schon zu hoch, vor allem um Beedenbostel herum!
Das zuständige Gremium in der Samtgemeinde Lachendorf, der Infrastruktur- und Samtgemeindeentwicklungsausschuss, befasste sich in öffentlicher Sitzung, am Montag, dem 09.11.2009, um 17:00 Uhr, mit dem "Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplanes".
Ergebnis der Beratungen: Es wurde keine Entscheidung in Richtung Ausweisung von Vorrangflächen getroffen; die Fraktionen sollen sich erst einmal mit der Thematik befassen. Eine Chance für die Samtgemeinde.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie können als Folge des geplanten Großschlachthofes in Wietze auch betroffen sein! Die einen direkt und die anderen indirekt!
Die Dimension der Belastung ist enorm. Lassen Sie sich nicht von den Schönrednern blenden!!!
Umweltbelastung
- Belastung der Luft durch hohe Ammoniakkonzentration
- Belastung der Böden durch enorme Mengen an Gülle und Hühnerkot
- Belastung des Grundwassers als Folgen der Überdüngung des Bodens
Gesundheit
- Keime, Viren, Pilze und Feinstäube in der Atemluft - Atemwegserkrankungen
- Hühnerkot ist der ideale Nährboden zur Fliegenvermehrung
- Schweine- und Vogelgrippegefahr vor Ihrer Haustür
- Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung von bakteriellen Infektionen beim Menschen, nämlich Antibiotika, finden häufigen Einsatz in der Massentierhaltung und führen durch den Nahrungsmittelkreislauf vermehrt zur Antibiotika-Resistenz beim Menschen
Lebensqualität
- Extreme Geruchsbelästigung aus den Stallungen und von den Feldern führt zum Verlust der Wohnqualität.
Entwertung von Wohneigentum
- Gewinnmaximierung einzelner und wirtschaftlicher Verlust für viele
- Beträchtlicher Wertverlust für Immobilien, Eigenheime und Baugrundstücke – niemand kauft Ihnen Ihr Haus oder Baugrundstück im Einzugsbereich von Massentierhaltungen ab.
Tierschutz
- Der Schutz der hilflosen Kreatur vor dem abartigen Handeln des Menschen, der Profitgier über alles stellt, ist wohl der schwerwiegendste Grund, Massentierhaltung abzulehnen. Die Quälerei eines Hähnchens dauert 40 lange Tage und der Mäster verdient armselige 5 Cent am Tier.
Auf folgenden Internetseiten finden Sie Informationen:
http://www.wietze-info.de/node/2472
http://www.nordhassel.de
http://www.gefluegelmast.de
http://www.masthuehner.de
http://gruene-burghaslach.de/?p=53
http://video.google.de/videoplay?docid=3664359489218547625#
Wir alle und nicht nur der Teil der Landwirte, die rein profitorientiert sind, bilden das Landvolk. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um festzustellen, dass die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in der Samtgemeinde Lachendorf die Ansiedlung von Mastställen ablehnt. Fordern Sie eine rechtzeitige Bürgerbeteiligung ein und zwar bevor eventuell die Flächennutzungsplanänderung im Sinne der Profiteure beraten und beschlossen wird. Die professionelle Bearbeitung lässt dem Bürger so gut wie keine Möglichkeit, das Rad zurückzudrehen. Sagen Sie laut und deutlich:
“Keine industrielle Massentierproduktion in der Samtgemeinde und im Landkreis Celle“
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