30 Jahre Wählergemeinschaft Unabhängige Bürger - UB - in der Samtgemeinde Lachendorf (1986-2016)
30 Jahre großes Engagement für die Bürgerinnen und Bürger mit sehr vielen Erfolgen
(Auszug aus der Festrede des UB-Vorsitzenden Egbert Ehm)
Die UB feierte das 30jährige Jubiläum in einem festlichen Rahmen im Beisein zahlreicher Gäste aus der Politik, der Verwaltung und den Vereinen.
Nach der Begrüßung vergegenwärtigte Vorsitzender Egbert Ehm die vielfältigen Aktivitäten der UB. Die Wählergemeinschaft ist zum einen in den Gemeinden und der Samtgemeinde politisch engagiert, zum anderen auch regional und überregional aktiv, um etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit ohne direkten Bezug zur Politik zu bewirken. So bietet die UB nach Ehms Worten regelmäßig Grill- und Klönabende sowie interessante Fahrradtouren durch die Natur und entlang historischer Wege an, pflanzt Blumen auf Grünflächen und führt in Abständen Bürgerabende durch. Sie nimmt an Veranstaltungen der BI Lachendorf, der BI Wietze und nahezu regelmäßig an den Großdemonstrationen in Berlin für eine bessere und nachhaltige Landwirtschaft und aktuell gegen TTIP teil.
„So ticken wir als UB seit 30 Jahren“, sagte Ehm, so wollen wir auch in Zukunft sein, nämlich unabhängig von der großen Politik, vor Ort aktiv sein, konstruktiv in den Räten mitarbeiten, jedoch kritisch konstruktiv, und die Gemeinde und Samtgemeinde mit guten Ideen weiter entwickeln.
Die Unabhängigen gründeten sich, so Ehm, 1986 in Beedenbostel und traten dort erstmals bei einer Kommunalwahl an.
Niemand glaubte damals, dass es so schnell mit den Wahlergebnissen nach oben gehen würde und eine UB in Beedenbostel sogar zweimal mit Dr. Matthias Liman (1991-96) und Horst Kisser (2001-06) die Bürgermeister stellen würde.
Ehm nahm die zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder zurück auf eine Zeitreise in die Jahre 1982 und 1986 und erläuterte wie es zur Gründung der „Unabhängigen Bürger“ kam.
Er selbst, aber auch die Beedenbosteler Freunde, waren von der großen Politik nach 1982 frustriert und wollten auf der Ortsebene etwas „Neues“ aufbauen. So kam es 1986 durch das Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger in Beedenbostel zur ersten UB-Liste im Bereich der Samtgemeinde Lachendorf.
Mit gut 35 % erhielten die Unabhängigen Bürger auf Anhieb drei Ratssitze.
Egbert Ehm ehrte in diesem Zusammenhang die UB-Gründungsmitglieder Horst Kisser, Dr. Matthias Liman und Heinz Riebau, lobte ihr großes Engagement für die unabhängige Bewegung in den vergangenen 30 Jahren und überreichte jedem eine Urkunde und ein Präsent.
Worte des Dankes und ein Präsent gingen auch an Claus Urbanke, der der UB immer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das Ergebnis der Beedenbosteler UB machte Mut, so Egbert Ehm, die unabhängige politische Bewegung auf breitere Füße zu stellen. Schnell war man sich einig, die UB zur Kommunalwahl 1991 in der ganzen Samtgemeinde antreten zu lassen.
Im Frühjahr 1991 wurde der UB-Samtgemeindeverband gegründet. Der Erfolg blieb nicht aus, im Samtgemeinderat erhielt man drei Sitze und in der Gemeinde Lachendorf zwei Mandate. In beiden Gremien stellte die UB mit Egbert Ehm den stellvertretenden Bürgermeister.
Ehm ging dann auf den politischen Umbruch in der Samtgemeinde, in Lachendorf und in Beedenbostel ein und beschrieb, dass die jahrzehntelang herrschende CDU abgelöst wurde und stattdessen in der Samtgemeinde und Lachendorf die SPD mit UB und FDP „regierten“. In Beedenbostel stellte die UB nun den Bürgermeister.
Trotz einiger schwieriger Phasen in der Zusammenarbeit mit der SPD waren, so Ehm, mehrere bemerkenswerte gemeinsame Erfolge zwischen 1991 und 96 zu verzeichnen, z. B. die neue Grundschulturnhalle in Lachendorf, der Bewegungsraum am Kindergarten „Maulwurfshügel“, die Einrichtung von Jugendzentren mit der Einstellung einer Jugenpflegerin, der Bau des Radweges von Hohne nach Ummern und von Lachendorf nach Ahnsbeck.
Aus der Wahl 1996 ging die UB nach den Worten von Egbert Ehm gestärkt hervor, blieb aber bis 2001 in der Opposition.
Meinungsverschiedenheiten in der Zeit nach 1996 zwischen den damaligen Gruppenpartnern führten 2001 überraschend zu einer neuen politischen Zusammenarbeit mit CDU und UB in der Samtgemeinde und CDU, UB und FDP in Lachendorf. Wie schon 1991-96 übernahm die UB die Ämter der stellvertretenden Bürgermeister.
Ehm hob die gute Zusammenarbeit mit der CDU hervor und machte deutlich, dass diese durch Kollegialität und gegenseitigem Respekt geprägt war und freute sich, den damaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden Jörn Stradtmann als Gast begrüßen zu können.
Der UB-Vorsitzende stellte deutlich die Erfolge dieser „Koalition“ heraus; das Brückenjahr, die UB-Initiative 2002 zur Einführung der Ganztagsgrundschulen, den UB-Antrag zur Einrichtung eines Papiermuseums in Lachendorf, die Einstellung eines Streetworkers, den Antrag von 2002 für einen Radweg von Jarnsen über Hohnhorst nach
Eldingen und durch die Sprache nach Celle.
Ehm zufolge waren diese fünf Jahre die mit Abstand besten politischen Jahre für die UB.
Trotz der Oppositionsrolle in der Zeit von 2006 bis 2011 konnten weitere Erfolge verbucht werden; 2007 schob die UB die Hortbetreuung für Kinder der Grundschule und des Kindergartens in Eldingen an und 2008 beantragten UB und CDU gemeinsam den Bau der ersten Kinderkrippe vor dem Gymnasium in Lachendorf.
Nach Ehms Worten hat die UB mit ihren vielen kleinen und großen Ideen und Ratsanträgen die Entwicklung in der Samtgemeinde und Lachendorf positiv begleitet und dafür viel Zuspruch von Bürgerseite erhalten.
30 Jahre Unabhängige Bürger haben, so Ehm, in unseren Gemeinden viele positive Spuren hinterlassen.
Die UB werde auch weiterhin eine zukunftsorientierte und vor allem sehr nah am Bürger ausgerichtete Politik betreiben und sich deshalb am 11. September 2016 zum 7. Mal zur Wahl stellen.
Eine solche Politik funktioniere seiner Meinung nach nur in einer guten und harmonischen Zusammenarbeit, die in der UB in den vergangenen 30 Jahren nahezu immer gegeben war.
Der Vorsitzende sprach dafür allen Mitgliedern der UB ein großes Dankeschön aus und rief ihnen mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen zu: „Wir schaffen das!“
Nach den Grußworten einiger Gäste schloss Egbert Ehm den offiziellen Teil der Jubiläumsfeier und lud alle zu dem kleinen „UB-Dorffest“ auf dem Vorplatz der Gaststätte eine. Bei herrlichem Sonnenschein ging es dort fröhlich und beschwingt mit flotter Live-Musik weiter. Es gab Kaffee und Kuchen, Würstchen und Getränke, eine Tombola sowie eine Hüpfburg.
Die Jubiläumsveranstaltung „30 Jahre UB“ endete sehr harmonisch am späten Nachmittag, viel zu früh, wie einige Bürgerinnen und Bürger sagten.
Fotos:
Blick in den Saal mit den vielen Gästen aus der Politik, der Verwaltung, den Vereinen und natürlich aus der UB:
UB-Vorsitzender Egbert Ehm (rechts) und sein Stellvertreter Claus Winkelmann (links) ehren Heinz Riebau, Claus Urbanke und Horst Kisser für besondere Verdienste; nicht auf dem Bild das Gründungsmitglied Dr. Matthias Liman
Kreis-WG-Vorsitzender Torsten Schoeps und Alexandra Martin (OB-Kandidatin in Celle) überbringen Glückwünsche zum Jubiläum
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